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Stephansdom 1
Der Stephansdom zeigt sich in neuem Licht
Lichtplanung podpod design
Bauherr Dombauhütte St. Stephan, Dombaumeister DI Wolfgang Zehetner, Dompfarrer Toni Faber
Ort Stephansplatz 1010 Wien
Fertigstellung 2018
Der Wiener Stephansdom hat zum ersten Mal in seiner Geschichte eine flexible und hochwertige multifunktionale Beleuchtung im gesamten Innenraum erhalten. Das vom Studio podpod design geplante und ausgearbeitete Lichtkonzept ersetzt nun vollständig das bisherige unzureichende Beleuchtungssystem. Neben der notwendigen funktionalen Beleuchtung – welche etwa das Lesen von Texten oder die sichere Orientierung im Raum unterstützt – wird zum ersten Mal die Architektur selbst beleuchtet und somit in ihrer Würde erlebbar. Die Herausforderung bestand darin, mit künstlerischem Feingefühl die Lichtquellen unauffällig im gotischen Dom zu integrieren und den Raum erlebbar zu machen. Die Umsetzung erfolgte durch die Dombauhütte St. Stephan in Zusammenarbeit mit österreichischen Firmen.
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Stephansdom 2
Das Lichtkonzept
Die große Bandbreite der Nutzung (Messen, Abendandachten, Konzerte, Führungen oder Kunstinstallationen) erfordert hohe Flexibilität. Sämtliche Leuchten sind in LED-Technik ausgeführt und in ein technisch komplexes, jedoch auch vom Laien leicht zu bedienendes Lichtsteuerungssystem eingebunden. Das Lichtkonzept setzt sich daher aus mehreren funktionalen Ebenen zusammen, die im Zusammenspiel die jeweiligen Lichtszenen ergeben.
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Stephansdom 3
Nachtstimmung
Nur wenige Elemente werden in der nächtlichen Ruhestimmung gezeigt.
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Stephansdom 4
Mystisches Licht – Meditation
Die Akzentuierung der Altäre, Figuren und Säulen zeigt erst die Vielzahl der im Kontext des Doms bedeutenden Persönlichkeiten. Sie ermöglicht auch die selektive Betonung von Elementen und Themen, je nach Situation und Zeitpunkt. Durch Licht lassen sich Altäre für Messen aktivieren, oder in der Osterzeit die Kreuzwegstationen sichtbar machen.
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Stephandsdom 5
Die Wandelbarkeit des Stephansdom
Mit den Elementen der Figurenbeleuchtung, der Altarbeleuchtung, der Deckenaufhellung und des Direktlichts nach unten kann der Dom mit einer Vielzahl an Lichstimmungen bespielt werden. Die Säulenaufhellung verbindet in ihrer Vertikalität Boden und Decke, erzeugt eine räumliche Tiefe und schafft ein sehr ausgewogenes Erscheinungsbild im gesamten Innenraum.
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Stephandsdom 6
Direktlicht
Das Grundlicht bildet die Basis für die funktionale Nutzung des Doms. Es dient der Orientierung und der sicheren Bewegung im Kirchenraum und ermöglicht die liturgische Nutzung durch ausreichendes Lichtniveau in den Bankreihen.
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Stephansdom 7
Die Deckenaufhellung
Die Deckenaufhellung schafft einen Ausgleich der starken Kontraste während der Tagesstunden, lenkt die Aufmerksamkeit auf sehr subtile Weise und erlaubt die Veränderung der Gewichtung des wahrgenommenen Raumvolumens.
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Stephansdom 8
Die Festbeleuchtung
Zu großen Anlässen erstrahlt der gesamte Dom in feierlichem Licht. In einem nächsten Schritt sollen alle historischen Maria-Theresien-Luster Luster auf LED-Kerzen umgerüstet werden, deren Licht Wachskerzen gleicht.
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Stephansdom 9
Zahlen und Fakten
Die Beleuchtungsanlage besteht aus 62 Säulenstrahlergruppen und 23 Einzelleuchtengruppen mit in Summe 316 Richtstrahlern und Deckenflutern, sowie 29 Pendensystemen mit insgesamt 327 Richtstrahlern, die eigens von podpod design entworfen wurden. Von den 22 Kerzenlustern mit 360 Lichtpunkten wurde einer bereits auf visuell und lichttechnisch hochwertige LED-Kerzen umgerüstet, die restlichen werden im Laufe des kommenden Jahres wie auch die 53 LED-Kerzen auf den Altären nach budgetärer Disposition ergänzt.
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Stephansdom 10
Lichtpunkte
Lichtpunkte (Strahler) gesamt: 643
Kerzen gesamt: 413 (16 Stk. davon bereits ausgeführt)
Gesamtanschlussleistung: ca. 9 kW (entspricht weniger als 3W/m2)
Die LED-Kerzen erwecken in ihrer Form und ihrem warmweißen Lichteindruck die Anmutung echter Waschskerzen.
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Stephansdom 11
Projektbeteiligte
Diese Penden wurden von podpod design für den Stephansdom entwickelt.
Die Elektroinstallationsarbeiten und die Programmierung der Lichtsteuerung wurde von der Amstettner Firma Feilmayr ausgeführt. Und auch sämtliche eingesetzte Leuchten kommen von heimischen Firmen: die Strahlergruppen an den Säulen wurden von Artluce in Tirol gefertigt, die mit Strahlern der Waldviertler Firma Schrutek bestückten Penden von der Niederösterreichischen Leuchten Manufaktur Niefergall. Ebenso von Schrutek kamen schließlich die patentierten LED-Kerzen.
Foto © podpod design